Bergbau in Langewiese
Aus dem Leben eines Bergmanns im Jahre 1860 (fiktiv)

Mein Name ist Friedrich Norbertus Wengeler, doch im Dorf nennt man mich einfach Fritz. Geboren wurde ich im Jahr 1823 in Wildewiese, das damals noch zu Schönholthausen bei Fretter gehörte.
Mein Vater Christoph war, wie ich, Bergmann – doch ich habe ihn kaum gekannt. Er starb, als ich gerade ein Jahr alt war, wohl unter Tage, wie viele, die ihr Leben dem Bergwerk opferten. Meine Mutter Marianne musste uns Kinder – irgendwie – allein durchbringen.
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Meine Kindheit war kurz, wie es für viele von uns der Fall war. Früh lernte ich, was Arbeit bedeutet. Die Grube Weckmecke (auch: Weidmecke) lag nicht weit von unserem Dorf. Dort, wo der Thoneisenstein auf Brauneisenstein trifft, begann mein Leben als Knappe. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich zum ersten Mal mit eingefahren bin. Mein Herz schlug bis zum Hals, und doch war ich stolz. Endlich war ich einer von ihnen.
Im Jahr 1843 arbeiteten wir zu viert als Hauer, unterstützt von zwei Männern, die das Erz aufbereiteten. Für jede geförderte Tonne erhielten wir 18 Silbergroschen. Im ersten Quartal förderten wir 159 Tonnen, im zweiten sogar 309. Doch bald darauf kam der Betrieb zum Erliegen: Einsturzgefahr und mangelhafte Stützungen machten weiteres Arbeiten unmöglich.
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