Ein Blick in die Textilgeschichte Schmallenbergs verdeutlicht die Tradition, in die Sophie trat:

  • Seit dem 15. Jahrhundert siedelten sich Wollweber im Ort an
  • Im 16. Jahrhundert florierte der Handel mit Tuchwaren aus Wolle und Leinen
  • Im 19. Jahrhundert zählte man 23 selbständige Leinenweber
  • Dazu kamen die „Wollstricker“, die in Heimarbeit Strümpfe herstellten

Sophie Stecker knüpfte genau dort an. Zunächst wurden Netzjacken und Baumwollstrümpfe gefertigt – mit Qualität und Sorgfalt als oberste Priorität. Doch die Ware musste auch vermarktet werden.

Eine Frau als Handelsvertreterin? Das galt als unerhört.
Doch Sophie verblüffte die Großisten, trat mit Beharrlichkeit auf und überzeugte durch Qualität. Sie wurde zum Unikum, eine Frau mit Format und Wirkung.

Ihre Reisen durch Westfalen und das Rheinland waren nicht vergleichbar mit heutigen Geschäftsreisen. Der Bahnhof Schmallenberg wurde erst 1887 eröffnet, die Automobilisierung nahm erst ab 1900 Fahrt auf. Sophie nutzte zunächst die Postkutsche – eine Reise von Schmallenberg nach Köln war kein Tagesausflug. Alleinreisende Frauen waren mutig, manchmal wagemutig – in jedem Fall auffällig. Doch Sophie ging selbstbewusst und zielstrebig ihren Weg.

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