Manchen seiner Texte ist eine Schwere anzumerken, denn er litt zeitweilig unter Depressionen: „Und wo du heimisch warst im Glück, da bist du fremd mit deinen Schmerzen. Doch Zeiten kommen, schwerer noch: Da bist du fremd im eignen Herzen“. Doch diese Zeiten wechselten sich ab mit guten. Wenn er mit seinem Freund, dem „Lügenpastor“ Johannes Georg Schmidt aus Sundern, Wanderungen unternahm, hatten die beiden so manchen Streich auf Lager. Kehrten sie dann bei Freunden oder in einem Wirtshaus ein, wurde „geflunkert un geluagen, dat so qualmede as‘ en Knall im Biärge“, und es wurde herzhaft „gestrunzt“ (prahlerisch übertrieben).
Die Tatsache, dass seinen Stücken das Moralisieren fehlte, wie Dr. Magdalene Padberg einmal angemerkt hatte und dass er eine Großzügigkeit besaß, machte ihn sehr beliebt. Grimme war ein äußerst gebildeter Mensch, aber kein weit-gereister. Die längste Reise ging bis nach Köln und an das Siebengebirge. „Meine Bildung und Weltanschauung würde eine ganz andere gewesen sein, wenn ich Deutschland nach vielen Richtungen hätte kennenlernen können. Meine Phantasie hat, wenn ich die heimatlichen Berge abrechne, nicht die allergeringste äußere Nahrung gehabt.“ Aber dafür hätte sie schöner nicht blühen können.“

