Foto: Foto: Stefan Didam – Schmallenberg, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Text: Christel Zidi

Wer durch das „Alte Testament“ wandert – anlehnend an die 12 Stämme Israels, sind hier die 12 Ortschaften der Pfarrei Hellefeld gemeint – entdeckt sie fast zufällig: die St.-Jakobus-Kapelle. Sie steht ein wenig abseits, bescheiden und unscheinbar.

Niemand weiß genau, wann sie gebaut wurde. Doch vieles spricht dafür, dass sie im 15. Jahrhundert entstanden ist. 1611 wurde erstmals schriftlich von einer Renovierung berichtet – die Kapelle muss also damals schon alt gewesen sein.

Die Kapelle wirkt schlicht, beinahe zurückhaltend. Und doch entfaltet sie bei näherem Hinsehen ihren eigenen Zauber. Ein einziger Raum, hell und klar, endet in einem dreiseitigen Chor. Darüber wölbt sich ein Schieferdach, auf dem ein kleiner Dachreiter sitzt – kein prunkvoller Turm, aber ein feines Zeichen von Würde. Die Fenster und der Eingang sind mit flachen Bögen gestaltet. Sie lassen Licht hinein – und Ruhe einkehren.

Wer eintritt, steht in einem Raum, der Geschichten erzählt – leise, aber eindringlich. An der Wand ein Bild des heiligen Jakobus, gemalt im 17. Jahrhundert. Wie viele Blicke wohl schon auf ihm geruht haben? Wie viele Bitten, Dankesworte oder stille Gedanken mögen hier gesprochen worden sein?

Die Kapelle hat viel gesehen – und wurde dabei selbst nicht vergessen. In den Jahren 1963 und 1964 hat man sie liebevoll restauriert, ebenso den Altar. Man wollte bewahren, was Generationen vor uns errichtet und erhalten hatten. Und das ist gelungen: Bis heute steht die St.-Jakobus-Kapelle da, als stiller Ort der Einkehr.