Text: Christel Zidi

Stān gēbit, eorþa sprek 

(Übersetzung als dem Altsächsischem: „Der Stein spricht, die Erde erzählt“)

Die Kirche St. Peter und Paul in Wormbach zählt zu den ältesten Gotteshäusern im Sauerland und ist bis heute ein zentraler Ort für die katholischen Gläubigen der Region. Sie steht für eine fast 1200-jährige Glaubenstradition, für feste Gottesdienste und für die enge Bindung der umliegenden Dörfer an ihre Urpfarrei.

Erzählung aus Sicht von Alfrun, der Hüterin des heiligen Wissens  (fiktiv)

Ich bin Alfrun, und vieles, was die Menschen vergessen haben, lebt noch in meinen Gedanken. Ihr seht nur die Steine von Wormbach, die Mauern der Kirche und die Malereien unter dem Dach. Doch darunter, in den Tiefen der Zeit, liegt anderes Wissen verborgen.

Lange bevor die Glocken hier erklangen, versammelten sich die Sachsen an dieser Stätte. Sie brachten Opfer für ihre Götter, und die Erde war durchzogen vom Atem des Alten. Ich weiß noch, wie man die Nächte unter dem offenen Himmel verbrachte, wenn Tyr, Wodan, Donar und Frija im Schweigen und im Donner zu den Menschen sprachen.

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