Fotos: Georg Hennecke
Text: Sabina Butz

Die Geschichte des Klosters spiegelt die regionale Zeitgeschichte eindrücklich wider: 1483 schenkten die kinderlosen Eheleute Henneke von Berninghausen den Dominikanerinnen, die in der Klausenkapelle in Meschede lebten, das Gut Hückelheim mit Höfen, Äckern und Wiesen. Dort errichteten sie ein Kloster, nannten es Galiläa und bezogen es 1489. Nach dem Tod ihres Mannes zog die Witwe Henneke in das Kloster ein und beschenkte es mit ihrem gesamten Vermögen.

Dieses Kloster wurde 1750 abgerissen, und ein neues, vierflügeliges Haus wurde erbaut. Im Jahr 1860 wurde der Bau – bis auf den westlichen Flügel – erneut abgetragen. Der erhaltene Flügel besteht aus einem zweigeschossigen Bruchsteinbau mit Fensterachsen über einem hohen Kellergeschoss. Auf einer Seite befindet sich ein abgewalmtes Satteldach. Das Türgestell ist reich profiliert und enthält einen Wappenstein. In der Segmentbogenbekrönung findet sich die Zeitangabe Anno 1719.

Die Blütezeit der weiblichen Bildung
Das Kloster Galiläa erwarb sich regional einen herausragenden Ruf als Mädchenschule. Es stand damit in der Tradition der Mescheder Stiftsdamen und beeindruckt durch die frühe Betonung weiblicher Bildung in unserer Region.

Vergeblicher Widerstand bis zum bitteren Ende
Bezeichnend ist, dass Galiläa 1810 als letztes Kloster Westfalens säkularisiert wurde. Die Dominikanerinnen unter der Leitung der Priorin Antonia Prange leisteten erheblichen Widerstand gegen die Säkularisierung: Schließlich wurde die Klostertür vom Amtmann aufgebrochen und das Herdfeuer gelöscht. Die tapferen und streitbaren Dominikanerinnen beugten sich dem Druck und zogen aus.

1819 kaufte der Graf von Westfalen die Klosterreste in Galiläa. Bis 1839 diente die Klosterkirche den evangelischen Christen in Meschede als Gotteshaus.

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