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Text: Christel ZIdi

Im Jahr 1631 veröffentlichte Friedrich Spee seine berühmte Streitschrift Cautio Criminalis, in der er die Hexenprozesse seiner Zeit scharf kritisierte. Darin schreibt er über die Ursachen des Hexenwahns:

„Wenn dann diese Leute (die Theologen) irgendwelche Geschichtchen – oftmals rechtes Altweibergeschwätz – von Zauberern oder auf der Folter erpresste Geständnisse zu hören oder zu lesen bekommen, dann nehmen sie sie gleich so wichtig, als ob es ein Evangelium wäre, und schäumen von Eifer mehr als von Sachkenntnis. Schreiben, man dürfe solche Schandtat nicht dulden, alles sei voller Hexen, man müsse diese Pest mit allen Mitteln bekämpfen und vieles derart.“

Spee verurteilte nicht nur die Rolle der Theologen, sondern machte auch die breite Bevölkerung mitverantwortlich. Besonders kritisierte er den „neidischen und niederträchtigen Pöbel“, der sich „ungestraft überall mit Verleumdungen an seinen Feinden rächt und seiner Schwatzhaftigkeit nur durch Verunglimpfungen Genüge tun kann.“