Die Fremden traten näher. Der ältere Mann, das Gesicht wettergegerbt, doch mit hellwachen Augen, setzte sich auf den Rand des Brunnens. Eine der Frauen – wohl seine Schwester – löste ein kleines Säckchen vom Wagen. Daraus zog sie ein schlichtes, aber gut gepflegtes Drehleierchen. „Ein altes Stück, das uns über viele Wege getragen hat“, sagte sie. „Man nennt es „Die Sonne sinkt“ oder „Abendlied der Wanderer“. Manche kennen’s, manche nicht. Wir spielen’s so, wie wir’s gelernt haben.“

Sie setzte den Bogen an. Ein tiefes, etwas raues Surren erhob sich, wie das leise Brummen eines Bienenstocks. Dann hob der ältere Mann die Stimme an. Die Melodie war einfach, doch sie trug etwas in sich, das viele im Dorf berührte – eine Mischung aus Fernweh und Heimkehr, aus Müdigkeit und Dank.

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