Die Köche selbst wurden extra bezahlt und hatten in der späten Zeit des Klosters sogar einen Unterkoch zur Seite. Einer der letzten namentlich bekannten, der „Kochmeister“ Anton Koch, wird 1779 erwähnt.
Das Amt des Küchenmeisters war weit mehr als ein praktischer Dienst: Es hielt den Alltag des Klosters in Bewegung, sorgte dafür, dass Mönche, Gäste und Dienerschaft satt und versorgt waren, und verband auf stille Weise das Geistliche mit dem Leiblichen. Ohne den Küchenmeister – den culinarius, coquinarius oder coquus – hätte das klösterliche Leben seine Ordnung und Beständigkeit wohl nicht bewahren können.
FAKTEN:
Everhard Nikolaus Pöelman (1704-1776) aus Hallenberg war von 1766–1770 Küchenmeister und Senior im Kloster Bredelar. Seine Eltern waren Davidius Poelman und Anna Maria Schwarholtz.
Die Zisterzienserabtei Bredelar wurde 1196 von Mönchen des Klosters Hardehausen gegründet. Sie bestand bis 1804. In ihrer Blütezeit unterhielt sie ein Skriptorium mit bedeutenden Handschriften und eine Bibliothek von zuletzt etwa 1350 Bänden. Kriege, Brände und Plünderungen setzten ihr mehrfach zu, doch stets wurde sie wieder aufgebaut.
Während die Germania Sacra im 18. Jahrhundert noch bis zu 40 Geistliche aufführt, sind es im Jahr der Auflösung der Abtei nur noch acht Personen. Die „Germania Sacra“ (lat. für „Geheiligtes Germanien“) ist ein langfristiges wissenschaftliches Forschungsprojekt zur Geschichteder deutschen Kirche im Alten Reich.

