Den Lehrerberuf gab sie auf – wie es damals üblich war. Doch sie fand eine neue Möglichkeit, pädagogisch tätig zu bleiben: Für Kinder und Jugendliche verfasste sie religiöse Gedichte, lehrhafte Kurzgeschichten und kleine Erzählungen.
Erst im Alter von 55 Jahren veröffentlichte sie 1924 ihren ersten Gedichtband Wille Räusen („Wilde Rosen“), der große Anerkennung fand. Ihre Lyrik, insbesondere die Natur- und Heimatgedichte, war stark im Sauerland verwurzelt und zeichnete sich durch Einfachheit, Frömmigkeit und Naturverbundenheit aus.
Weniger bekannt – aber umso überraschender – sind die kritischen Facetten ihres dichterischen Schaffens: Satirische Seitenhiebe auf fragwürdige Heimattümelei in Iulen / Eulen, die düstere Anklage des ländlichen Elends in Awer’t achte is däot / Aber das Achte ist tot, und die stille Idylle in Hius in der Sunne / Haus in der Sonne, kraftvoll und knapp gezeichnet.

Christine Koch schrieb zudem Erzählungen, religiöse Kindergedichte und Kurzgeschichten. Viele ihrer Gedichte wurden von Georg Nellius vertont und durch Liederbücher weit verbreitet. Ihr Werk wurde mehrfach ausgezeichnet – unter anderem 1944 mit dem Westfälischen Literaturpreis.
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Während der NS-Zeit wurde ihr Werk teils ideologisch vereinnahmt, obwohl es keine nationalistische Prägung hatte. Eine vollständige Würdigung blieb lange aus – auch deshalb, weil viele ihrer späten Werke unveröffentlicht blieben.
Christine Koch starb 1951, kurz vor ihrem 82. Geburtstag.

(Foto: Georg Hennecke)
Informationen aus: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“

