Doch der äußere Fund ist nur ein Abbild dessen, was wir im Innern suchen: die Heilige Verbindung von Geist und Materie. Denn wisset: In dieser Verbindung geschieht mehr als bloßes Erstarren – der Geist senkt sich in die feste Welt, und die Materie wird auf eine höhere Stufe gehoben. Dies ist ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zur Verwandlung der Stoffe und zur Suche nach dem Stein der Weisen.

Wenn ich in meiner Werkstatt das Antimon schmelze, sehe ich dieses Geheimnis am Werk: Aus flüssigem Chaos wächst kristalline Ordnung. Ein unsichtbarer Wille zwingt den freien Geist in feste Gestalt, und in jedem Funken des Schmelzfeuers leuchtet der verborgene Sinn der Schöpfung auf.

Seit alters diente der Spießglanz auch der Reinigung des Goldes: Er zog die Unreinheiten aus dem edlen Metall und stärkte, vereint mit Zinn, Blei oder Kupfer, die Härte der Legierungen.
So hat das Antimon den Menschen immer treu in der Kunst der Metalle gedient.

Wenn die Nacht herabsinkt auf Nuttlar, wenn nur noch das ferne Murmeln der Eidmecke und das leise Wispern des Waldes zu hören sind, steige ich hinab zu den alten Halden und Stollen. Dort, wo Natur und Werk unserer Ahnen sich vermengen, suche ich weiter nach jenem einen Moment, da sich das Geistige in die Materie senkt – und aus irdischem Staub etwas Unvergängliches geboren wird.                                                  

Wer das Geheimnis zu deuten weiß, erkennt: Der Weg zur wahren Verwandlung beginnt nicht im lodernden Feuer, sondern im stillen Tropfen, der aus einer vergessenen Halde rinnt.
Und wenn die Nebel steigen und das Wasser in der Wiemecke schimmert wie altes Gold, dann weiß ich: Hier, im Herzen des Waldes, liegt der Schlüssel aller Verwandlung.

Verwendete Meister Rham aus Arnsberg ebenfalls Antimon? Das können wir nicht sagen. Dafür wissen wir aber einiges über sein Leben:

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