Es ist überliefert, dass Grimme manchen lustigen Streich, den er später erzählte, mit diesem Freund selbst verübt hatte. Wenn sie mit ihrem Prickelstock durch das Sauerland zogen und in so manchem gastlichen Wirtshaus oder bei Freunden einkehrten, dann wurde „geflunkert un geluagen, dat et so qualmede as’ en Knall im Biärge“, und es wurde herzhaft „gestrunzt“ (prahlerisch übertrieben).

Die Pfarrkirche in Calle (Foto: Georg Hennecke)

In Sauerländer Literaturkreisen wird Grimme mit dem Satz zitiert: „Der Schmidt war ein Pastor, der mehr Geschichten machte als Predigten – und doch war er ein guter Mann.“

Nach Schmidts Tod im Jahr 1881 setzte Grimme seinem Wanderfreund mit dem Werk Sprickeln un Spöne. Lustige Geschichten in sauerländischer Mundart ein Denkmal. Die Schnurren gingen schon nach einem halben Jahr in die zweite Auflage. Viele Figuren und Situationen erinnern stark an Schmidts Erzählstil und an gemeinsame Wandererlebnisse. Grimme verarbeitet hier auf liebevolle Weise die Atmosphäre, die er mit Schmidt teilte. In der Einleitung und im Ton des Buches spürt man eine hintergründige Hommage an den verstorbenen Freund – ohne ihn namentlich zu nennen, aber mit deutlichen Anklängen an seine Art zu erzählen.

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