Text: Christel Zidi

Blättert man in den alten Kirchenbüchern von Elleringhausen, stößt man besonders zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf interessante Einträge. Dort ist von mehreren Ökonomen die Rede, die zugleich als Nagel- oder Hammerschmiede tätig waren. Aus heutiger Sicht wirkt das ungewöhnlich: Warum sollte ein Wirtschaftswissenschaftler als einfacher Handwerker arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu sichern?

Die Antwort liegt in der Bedeutung des Begriffs „Ökonom“ in jener Zeit. Ein Ökonom war damals keineswegs zwangsläufig ein Gelehrter. Anders als die akademischen Ökonomen, die sich mit Fragen zu Steuern, Handel, Armut, Bevölkerungspolitik oder Industrialisierung befassten, übernahm der Ökonom auf dem Land – insbesondere auf westfälischen Gütern – die Betriebsführung eines Hofes.

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