Fotos: Georg Hennecke
Text: Christel Zidi

Lange Schwänze umschlingen die oberen und unteren Teile der Säulen. Seltsame Wesen halten sich in Nischen verborgen, sind oft erst beim genaueren Hinsehen zu erkennen. Auf mancher Wanddecke tummelt sich die Drachenbrut. Baumeister des Mittelalters positionierten Gargoyles – groteske Skulpturen, die auf Dächern das Regenwasser ableiten – und andere Bestien oft in größeren Höhen an den Außenwänden, wo sie – kaum sichtbar – die Kirchgänger nicht abschreckten, gleichzeitig aber Dämonen abwehren sollten. Nicht nur am Notre-Dame in Paris oder am Kölner Dom sind solche Bestien zu sehen, auch in vielen alten Kirchen des Sauerlandes verstecken sich seltsame Kreaturen. Doch auch solche, die uns zwar vertraut sind, deren Gegenwart in der Kirche im ersten Moment etwas befremdlich anmuten kann.

Sehr alte Kirchen stehen oft auf einst heidnischen Kultplätzen. Das macht schon aus strategischen Gründen Sinn, denn manche Orte ziehen die Menschen fast magisch an. Auf jeden Fall brauchten sie sich nicht umzugewöhnen, sondern trafen sich zu den Gottesdiensten weiter am selben Ort.

Pfarr- und Propsteikirche St. Magnus Marsberg

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