Ich erinnere mich gut an den Tag, an dem ich Wilhelm in der Bigger Pfarrkirche heiratete. Ich brachte nichts als meinen Namen, meine Hände und mein Herz mit. Und ich wurde Teil dieser Geschichte. Die Leute nannten mich die Meiersche. Nicht Maria Gertrud, nicht Frau Kather – einfach die Meiersche. Das war mein Platz.
Ich war Bäuerin, Bäckerin, Mutter, Gastgeberin, Helferin. Ich war, was man brauchte. Und ich liebte diesen Ort, der einst Yashapen hieß. Ich habe gesehen, wie Höfe kamen und gingen, wie Feuer nahm – und wir dennoch weitermachten. Ich habe fünf Kinder zur Welt gebracht, Feste gefeiert, Abschiede erlebt. Und ich weiß: Auch wenn irgendwann mein Name verblasst, wird mein Leben ein Teil dieser Erde bleiben.
Der Schultenhof war ein Vollspannhof mit rund 250 Morgen Land.
1270: Erwähnung des Ortsnamens Yashapen in der Stiftungsurkunde von Bigger; erste Erwähnung gemeinsamer Felder und Weiden.
1582: Errichtung des Schultenhofs.
1621: Zerstörung des Konduktershofs (*Kondukter, wenn die Leitung erblich übertragen wird) durch Feuer.
1622: Wiederaufbau durch Volpert Kohlhase und Elsa Stahlschmidt.
Um 1759: Adam Kather übernimmt den Schultenhof.
1818 heiraten Joannes Henricus Wilhelmus Kather (Sohn von Wilhelm Kather) und Anna Catharina Tüllmann) und Maria Gertrud Mayer (Tochter des Tirolers Nicolaus Mayer und Maria Elisabeth Rüther)
1819: Henricus Kather als „Schulte zu Giestop“ erwähnt.
1837: Renovierung des Stalls.
1839: Wechsel der Lehnsherren: Von den Wreden von Scholls Schellenstein zu Freiherr von Wendt zu Gevelinghausen.
1852/53: Abriss des Kohlhasen-/Konduktershofs, Aufbau eines versetzten Hauses aus Wiggeringhausen.
2002: Feuer beschädigt den Stall des Schultenhofs.
2006: Zerstörung des versetzten Hauses durch Feuer.
In der Sterbeurkunde von Wilhelm Kather ist als Berufsbezeichnung Knecht angegeben. Ob er oder ein Namensvetter der Verwalter des Hofes waren, ist nicht klar ersichtlich.

