Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Allein für den bayerischen König Maximilian II. schuf Engelbert rund 300 Werke, darunter monumentale Fresken.
Irgendwann wird auch Johann Suibert sich mit der Berufswahl seines Sohnes ausgesöhnt haben – und ließ sich möglicherweise sogar von ihm porträtieren. Sein Porträt zeigt einen gradlinigen, strengen, aber nicht harten Mann, von dem sogar eine sehr sensible Seite überliefert ist: Der Tod seines zukünftigen Schwiegervaters, des Hofgerichtsdirektors Friedrich Arndts, stürzte ihn einst in eine religiöse Krise, aus der ihn der Mescheder Dechant Franz Böschen wieder herausführen konnte.
Dem überzeugten Katholiken Seibertz dürfte es nicht leichtgefallen sein, dass sein Sohn später eine Sängerin heiratete – und, was schwerer wog: Sie war Protestantin. Nach ihrem frühen Tod heiratete Engelbert deren Schwester – ebenfalls Sängerin und ebenfalls protestantisch. Auch sie starb jung. Schließlich fand Engelbert seine Jugendliebe wieder – auf der Goldenen Hochzeit seiner Eltern – und heiratete sie. Sie war inzwischen Witwe.
An dieser Stelle sei noch vermerkt, dass Johann Suibert 1817 das Schloss Wildenberg in Brunskappel kaufte und einige Zeit dort lebte. Es dürfte ihm nicht allein um Immobilienbesitz gegangen sein – dafür spricht sein Interesse an Geschichte. Für den jungen Engelbert war diese Umgebung sicherlich prägend und förderlich für seine künstlerische Entwicklung.
Trotz aller Unterschiede scheint etwas Versöhnliches zwischen Vater und Sohn zu liegen. Denn Engelbert, der viele Wege ging, kehrte am Ende doch immer wieder zu seinen Wurzeln zurück. Er starb im Alter von 92 Jahren – im Haus seiner Eltern, das sie ihm vermacht hatten. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Eichholzfriedhof in Arnsberg, an der Seite seiner Eltern Julie Arndt und Johann Suibert Seibertz.
Johann Suibert Schwibertus Seibertz (geb. 1788 in Brilon – gest. 1871 in Arnsberg)
Engelbert Seibertz (geb. 1813 in Brilon – gest. 1905 in Arnsberg)

