

Schlossbesitzer Johann Suibert Seibertz, der bekannte Historiker und Jurist und und sein Sohn Engelbert, ein bekannter Künstler seiner Zeit.
Bild links: Joseph Resch, Public domain, via Wikimedia Commons, Bild rechts: Public domain, via Wikimedia Commons
Trotz unterschiedlicher Malstile erkennt man schnell die Ähnlichkeit dieser beiden Herren – und gleichzeitig ihre Verschiedenheit.
Sohn Engelbert zeigt sich auf seinem Selbstporträt im Alter von 19 Jahren als ein verträumter Mann – empfindsam, vielleicht auch ein wenig empfindlich und, so wirkt es zumindest, nicht unbedingt rational veranlagt. Seine nur mittelmäßigen Schulleistungen passen zu diesem Eindruck. Wahrscheinlich war ihm früh bewusst, dass er nicht den Weg seines Vaters, Johann Suibert Seibertz, einschlagen wollte. Engelbert wollte Künstler werden.
Johann, Sohn einer alteingesessenen Briloner Bildungsbürgerfamilie – der Vater war Gerichtsschreiber und Obersteuereinnehmer –, hatte in Gießen und Heidelberg studiert und war promovierter Jurist und Philosoph. Nach Stationen in Scharfenberg, Rüthen, Belecke, Brilon und Arnsberg wurde er Land- und Stadtgerichtsrat. Sein wissenschaftliches Interesse galt der Landes- und Rechtsgeschichte – Seibertz’ umfangreiches Werk ist bis heute eine zentrale Grundlage der westfälischen Landesforschung.
Engelberts Berufswunsch dürfte nur schwer mit den Vorstellungen des Vaters vereinbar gewesen sein, und man kann sich die vielen Diskussionen lebhaft vorstellen. Doch schließlich lenkte der Vater ein: So begann Engelbert mit 17 Jahren sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine erste Veröffentlichung war eine Zeichnung der Bruchhauser Steine; sein Gemälde der Olsberger Hütte gilt als das älteste erhaltene Industriebild Westfalens. Später setzte er sein Studium an der Kunstakademie in München fort, lebte dann wieder in Brilon, anschließend in Prag und schließlich erneut in München.

