Die Großmutter des jetzigen Besitzers ist in diesem Haus geboren, die Mutter hat es geerbt und an den Sohn weitergegeben. Das Haus ist seit Jahrhunderten immer bewohnt worden. Zu den Bewohnern zählten neben den Familienangehörigen eine Kuh und ein Schwein, manchmal auch zwei, die in den Ställen rechts und links der Deele untergebracht waren. Dazu kamen natürlich noch jede Menge Hühner, und ein Hofhund dürfte auch nicht gefehlt haben. Die letzte Kuh wurde 1956 aus dem Haus geführt.
2014 war das Haus heruntergekommen und sollte ganz abgerissen werden. Es entsprach einfach nicht mehr dem Wohnstandard. Da er schon immer alle möglichen alten Dinge gesammelt hatte, zerriss es dem Besitzer förmlich das Herz. Er konnte es einfach nicht abreißen lassen, denn das alte, krumme, verwunschene Haus enthielt so viele kleine Kostbarkeiten – von altem Geschirr über Haushaltsgegenstände bis zu Bildern und Handwerkszeug –, die es verdient hatten, aufbewahrt zu werden. So reifte der Plan, das Häuschen wieder bewohnbar und vermietbar herzurichten.
Der Denkmalschutz musste beachtet werden, die kleinen Ställe wurden zu Wohnraum umfunktioniert, ein Badezimmer fehlte, Elektro-, Heizungs- und Sanitäranlagen wurden installiert bzw. renoviert. Eine Menge Arbeit – aber schon von Anfang an versorgten die Warsteiner Bürger und auch überregionale Spender die Restaurierung mit der einen oder anderen „Kostbarkeit“. Oft hieß es dabei: „Wir können damit nichts mehr anfangen, aber hier könnten diese Schätze doch gut untergebracht werden.“ So entstand eine beachtliche Sammlung alter Gebrauchsgegenstände, die bis heute weiter ergänzt wird.
So ist die Rosengasse 5 heute eine Bestätigung dafür, dass es sich lohnt, das Alte zu bewahren – weil es vielen Menschen aus der Seele spricht, wenn alte Traditionen in alten Häusern hautnah nachfühlbar gestaltet werden.

