Text: Sabina Butz

Zauberhafte Meisterwerke eines Holzschnitzkünstlers

Mit dem Thema „Holzschnitzerei“ verbinden wir fast automatisch Schwarzwälder Kuckucksuhren oder bayerische Madonnen. Das Sauerland scheint da eher weniger betroffen. Weit gefehlt: Der berühmteste Sauerländer Holzschnitzer, Petrus von Kolshusen, war zu seiner Zeit, also im 16. Jahrhundert, ein bedeutender und berühmter Mann, der sein Handwerk meisterlich verstanden hat. Vermutlich wurde er im niederrheinischen Raum ausgebildet, zumindest wurde er vom niederrheinischen Stil beeinflusst. In seiner „Ölberggruppe“ ist Albrecht Dürers Kupferstichpassion von 1508 als direktes Vorbild zu erkennen.

Petrus von Kolshusen arbeitete im Kloster Wedinghausen in Arnsberg, vermutlich als Leiter einer Werkstatt. 1535 wird er als Teil des dortigen Hausgesindes genannt. Als Laie war er im Klosterbezirk ansässig.

Er schuf einen Hochaltar, möglicherweise über Jahrzehnte, der später in den sogenannten Truchsessischen Wirren zerstört wurde. Einige Apostelfiguren konnten gerettet werden und sind heute im Sauerlandmuseum in Arnsberg ausgestellt. Nach Fertigstellung des Altars trat der Holzschnitzkünstler als Laienbruder in das Prämonstratenser Kloster Wedinghausen ein. 

Petrus von Kolshusen lebte und arbeitete in einem für die damalige Zeit innovativen und aufgeschlossenen Gesellschaftsumfeld.

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