Nach erfolgreicher Jagd erhielt der Oberjägermeister den Wolfsbalg, und die Veranstaltung endete meist in einem Zechgelage, das von der Landeskasse finanziert wurde. Im Jahr 1623 wurden 825 Personen aufgeboten, fünf Jahre später noch 600. Doch der Dreißigjährige Krieg brachte Hunger, Elend und Überdruss; die Menschen waren kaum mehr zu motivieren. Trotzdem setzte sich die Jagd auf den Wolf im Sauerland bis ins 19. Jahrhundert fort. Der letzte Wolf in Westfalen wurde 1835 erlegt.
Wölfe im Sauerland – Chronik und Fakten
1454: 404 Wölfe im Dillenburgisch-Nassauischen erlegt
1525: 16 junge Wölfe in Siegen an die Rentkammer geliefert
1600er–1700er: Zahlreiche Aufgebote zur Landwolfsjagd; Jäger erhielten Prämien, Menschen mussten teilnehmen
1623: 825 Personen zur Wolfsjagd aufgeboten
1628: 600 Personen, Aufruf zur Wolfsjagd durch Kanzeln
1759–1768: Wolfsjagdgelder erhoben; Streitigkeiten über Zahlung und Pflichterfüllung
1677: „Böses Wolfsjahr“ – mehrere Menschen von Wölfen verletzt oder getötet
1826: Letzte „Wolfsjagdgelder“ im Herzogtum Westfalen erhoben
1835: Letzter Wolf in Westfalen erlegt
1990: Wolf in Deutschland unter Naturschutz gestellt
2015: Erster Wolf nach über 100 Jahren im Sauerland gesichtet

