Verbindung zum Kanonikerstift und Aufblühen des Klosters
Die eingangs erzählte Episode mit dem versuchten Diebstahl bestätigt, dass es eine Verbindung zum Mescheder Kanonikerstift gegeben haben muss:
Ritter Henneke von Berninghausen, der Bruder des Mescheder Propstes, schenkte den Schwestern 1483 das Gut Kückelheim – zum Bau eines größeren Klosters, das den Namen Kloster Galiläa erhielt und 1489 bezogen wurde.
Das Kloster Galiläa erlebte eine große Blütezeit. Besonders bekannt wurde seine Mädchenschule, die als vorbildlich galt und sich großer Beliebtheit erfreute.
1810 wurde das Kloster – wie alle Klöster in der Region – säkularisiert, und das gegen den heftigen Widerstand der Nonnen.
Nachklang und Erbe
1819 kaufte der Graf von Westfalen die Klause, ließ sie aufwendig renovieren und umfassend ausstatten. Besonders sehenswert ist ein kostbarer spätgotischer Schnitzaltar aus Kloster Galiläa, der liebevoll restauriert wurde.
Die Kapelle ist heute frei zugänglich – und sie vermittelt eine friedliche, intensive Atmosphäre.
Man meint, die Jungfrau Künneke könne jederzeit bescheiden, klug und einfühlsam an uns vorbeistreifen.
Seit dem 3. Jahrhundert nach Christus kennen wir die sogenannten Wüstenväter – Einsiedler, die sich in der Wüste Ägyptens niederließen, um in Askese, Armut und Bescheidenheit zu leben.
Beten, meditieren, büßen – das bestimmte ihr Dasein
Diese Lebensform wurde bis ins 15. Jahrhundert von Männern und Frauen gewählt, bis kriegerische Auseinandersetzungen sie zunehmend einschränkten. Und doch: Auch heute gibt es noch Einsiedlerinnen und Einsiedler. In Deutschland schätzt man, dass rund 80 Männer und Frauen bewusst diesen Weg gehen – leise, bescheiden und mit Hingabe.
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