Foto: Optimist4343, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Text: Christel Zidi
Kirchenmalerei war oft eine körperlich anstrengende Arbeit: Zunächst erfolgte meist ein Grundanstrich mit Kalkfarben, die die Oberschledorner Kirchenmaler aus einer Kalkbrennerei in Marsberg bezogen. Besonders anspruchsvoll war das Malen der Deckenbilder in mehreren Metern Höhe. Dafür bauten sie sich meist selbst die Gerüste – die Arbeiten wurden häufig sogar im Liegen ausgeführt.
Die Bergenthals waren eine Kirchenmaler-Familie aus Oberschledorn. Sie führten ein Atelier und eine Malerwerkstatt, die sie selbst ganz schlicht „das Geschäft“ nannten. Über drei Generationen – von 1887 bis 1994 – waren sie tätig.
Begonnen hatte es mit dem 1861 geborenen Hermann Bergenthal. Im Alter von 14 Jahren kam er als Hütejunge auf das Gut Lenhausen derer von Plettenberg (Arnsberger Raum). Bereits in seiner frühen Jugend begann Bergenthal zu zeichnen. Der dortige Rentmeister erkannte sein künstlerisches Talent und verhalf ihm zu einer Lehre bei einem Maler in Siegen.
Ein Höhepunkt seiner Laufbahn war die Ausmalung der neu erbauten Kirche 1895 in Oberschledorn. Von dieser Ausmalung ist heute leider nichts mehr erhalten.
Das Erstlingswerk seines Sohnes Hermann Bergenthal junior, der den gleichen Vornamen wie sein Vater trug, entstand 1910 in der St.-Sebastian-Kirche in Endorf. Dort hatte sein Vater zuvor ebenfalls ausgemalt. Weitere Werke der Familie finden sich in den Kirchen von Stahle und Herstelle an der Weser, in Dortmund, Duisburg, Bonn, Dorlar, Oesdorf und Düdinghausen.

