Seit Jahrhunderten hat sich an den Regeln und Zutaten des Kartoffelbratens im Sauerland kaum etwas geändert. Man braucht: Buchenholz, festkochende Kartoffeln, Handschutz, eine Forke und einen Feuerplatz. Für die richtige Glut muss man etwa 3–4 Stunden einplanen. Die Kartoffeln brauchen knapp eine Stunde, bis sie gar sind. Selbstverständlich werden die Kartoffeln mit den Fingern aufgebrochen und mit Schale gegessen. Gewürzt wird mit Butter und Salz.

Wer im Sauerland auf der Suche nach festem und beständigem Brauchtum ist, findet neben den Schützenvereinen auch das Kartoffelbraten. Es wird heute noch in vielen Vereinen und Dorfgesellschaften gepflegt und ist ein fester Bestandteil des Herbstes im Sauerland.

Wie sehr dieser Brauch im Alltag verankert ist, zeigen die vielen Sprüche, die bis heute überliefert sind: „De dummste Buren hebben de dickste Tuffels.“ Wenn sich die Kartoffelbauern durch diesen Spruch diskriminiert fühlen, können sie ihn als blanken Neid der weniger erfolgreichen Kollegen verstehen. Wahrscheinlich will der Spruch aber nur sagen, dass auch Menschen ohne viel Verstand Erfolg und Glück haben können. Der Ausspruch „Dat Glück is mit de Dummen“ drückt dasselbe aus.

Für diesen Text besteht die Hoffnung, dass er „nicht fallen gelassen wird wie eine heiße Tuffel“ und dass der geneigte Leser nicht „rin in die Tuffels, raus aus die Tuffels“ mit den HeBuZi-Texten umgeht.



Hier finden Sie das Rezept zu einem der Lieblingsgerichte der Sauerländer:

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