Das Kriegsgeschehen führte Jost bis ins geschichtsträchtige Beaurevoir in der Picardie, wo Jeanne d’Arc einst gefangen gehalten wurde. In der Renaissance-Kirche von Raillencourt-Sainte-Olle in Cambrai fanden die Seitenaltäre mit Gemälden von Peter Paul Rubens Henneckes bleibende Bewunderung.

Seine Skizzenbücher sind gefüllt mit Bildern von Windmühlen, Landgütern, Dörfern, aber auch von Kriegskameraden, zerstörten Ortschaften und Kirchenruinen.



Die Begegnung mit dem deutschen Jagdflieger Manfred Freiherr von Richthofen, den Hennecke als „Fliegerkönig“ auf einer Feldpostkarte skizzierte, war zweifellos ein besonderer Moment im zweijährigen Einsatz als Krankenträger – auch wenn man den „Roten Baron“ heute differenzierter betrachten mag.

Der letzte Ton
Den Krieg überlebte Hennecke – sichtlich ergraut. 1940 starb er an einer Lungenentzündung, zwei Jahre bevor das erste Antibiotikum auf den Markt kam. Als die Krankenträger ihn abholten, fanden sie ihn am Klavier. Er wollte seinen eigenen Auszugsmarsch spielen.
Literarische Werke von Jost Hennecke
Monographien
Heididdeldei (1908)
En Soppenfrig (1921)
Wille Diuwen (1911)
Versunkene Klocken (1925)
– Neuauflage 1931 unter dem Titel Balladen und Sagen
Lucifer (unvollendete Oper, geplant als Vertonung
durch Georg Nellius)
Werkausgaben
Mescheder Wind (1942, 2. Auflage 1989)
Galläpfel (1942)
Wille Diuwen (1942) Arbeiter und Dichter
(verfasst von Dr. Ferdinand Wagener, 1942

