In seiner 1847 erschienen „Geschichte des Israelitischen Volkes“ spüren wir ebenfalls den Geist und die Einstellung des Großvaters, wenn er bemängelt, dass die „… innere Befreiung des Gemüthes und des Denkens von gewissen religiösen und dogmatischen Voraussetzungen, die Nichtbeachtung beliebter, äußerer Rücksichten…den meisten unserer heutigen Rabbinen und Volkslehrer leider! noch abgeht.“

Die Liste der Nachfahren Joseph Abraham Friedländers, die seine Ideen weitergelebt und verfochten haben, ist lang. Sie kann hier nur angedeutet werden. Ebenso ist die Geschichte ab 1933 hier nicht erwähnt. Die jüdische Gemeinde wurde in einem Akt unmenschlicher Brutalität vernichtet und ausgelöscht.

Wer war Joseph Abraham Friedländer?
1753 wurde er im böhmischen Kolin geboren und studierte in Prag. In jungen Jahren kam er ins Herzogtum Westfalen – lebte in Niedermarsberg und Padberg, arbeitete als Amtsschreiber und Lehrer in Brilon.

Er heiratete Clara Salomom (oder Solomon), mit der er zwei Kinder hatte: Esther/Emilie und Abraham. Nach dem Tod seiner Frau 1814 zog er zu seinem Sohn nach Brilon. Die Einsetzung zum Landrabbiner folgte im Jahr 1832.

Kurz vor seinem 100. Geburtstag verstarb Friedländer in Brilon und wurde auf dem jüdischen Friedhof der Stadt beigesetzt.

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