Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Cosack 1846 Lisette Weiskirch aus Attendorn. Mit ihr zog er nach Hamm, wo er seinen Lebensmittelpunkt neu aufbaute und 1853 gemeinsam mit Brökelmann und zwei Hammer Kaufleuten das Puddel-, Walz- und Drahtwerk Cosack & Co. gründete. Das Paar hatte laut den Angaben in Ahnenforschungsportalen zehn Kinder.
Das Werk vereinte als eines der ersten in Deutschland die gesamte Produktionskette vom Rohstoff bis zum Endprodukt unter einem Dach – ein visionäres Konzept. Dank der Eisenbahnanbindung an das Ruhrgebiet wuchs der Betrieb rasant. 1873 beschäftigte er rund 2.500 Mitarbeiter. Cosack war seit 1865 Alleininhaber, bevor er das Unternehmen 1873 verkaufte; es wurde später der Grundstein der Westfälischen Union AG für Eisen- und Drahtindustrie.
Nach seinem Rückzug aus der Industrie widmete sich Cosack dem Landleben – in großem Stil. Er erwarb 1871 das Rittergut Mentzelsfelde bei Lippstadt, 1873 das Klostergut Wormeln bei Warburg und 1875 das Rittergut Schweckhausen bei Soest. Die beiden erstgenannten Güter sind bis heute im Besitz seiner Nachkommen. Cosack lebte fortan vor allem auf Mentzelsfelde als einer der größten bürgerlichen Grundbesitzer Norddeutschlands.
Neben seinem wirtschaftlichen Wirken war er auch öffentlich und kirchlich engagiert. Als Mitgründer und erster Präsident der Handelskammer Arnsberg vertrat er früh die Interessen der regionalen Wirtschaft. Zwischen 1851 und 1853 saß er im Preußischen Abgeordnetenhaus und gehörte zu den Mitinitiatoren der katholischen Fraktion in der zweiten Kammer.
In Hamm ließ Cosack 1864 bis 1865 die Josefskirche errichten – die erste neue katholische Kirche der Stadt seit dem Mittelalter. Sie sollte den zahlreichen katholischen Arbeitern seines Werks eine geistliche Heimat geben – ein soziales Engagement, das seiner Zeit voraus war.
Josef Cosack war ein Mann, der aus bäuerlichen Verhältnissen kam, die Zeichen der Zeit erkannte und mit unternehmerischem Wagemut das industrielle Sauerland und das westfälische Wirtschaftsleben prägte. Mit Zähigkeit, Instinkt und einem Gespür für Chancen formte er aus Rückschlägen Erfolgsgeschichten – und aus seiner Familie eine Dynastie.
Josef Cosack wurde am 19. Juni 1801 in Neheim geboren und starb am 18. September 1878 in Karlsbad/Tschechien.