1842 heiratete er Sophie von Livonius, Tochter eines Gutsbesitzers aus der Herrschaft Hammerstein (Rheinland-Pfalz): „Das Glück meines Lebens“. Das Paar hatte neun Kinder.
Nach einem Nervenzusammenbruch wechselte er nach Hamm, später nach Münster. Dort setzte sich Gierse als Justizkommissar besonders für die Rechte der Bauern ein – etwa bei der Abschaffung des feudalen Jagdrechts.
Dieser Einsatz machte ihn in Westfalen populär. Er kandidierte für die preußische Nationalversammlung, scheiterte knapp. Dennoch prägte er die Gesetzgebung – das neue Jagdrecht und die Aufhebung adeliger Vorrechte basierten auf seinem Entwurf.
Nach Auflösung der Nationalversammlung wurde Gierse Präsident eines Oppositionskongresses in Münster, der sich für die Einheit Deutschlands und Verfassungsrechte stark machte. Kurz darauf wurde er mit weiteren Rednern erneut verhaftet.
Während seiner zweimonatigen Haft fanden Wahlen zur zweiten Kammer des neuen Landtags statt. Die neue Wahl spiegelte einen deutlich demokratischeren Umschwung wider. Gierse gewann allein drei Wahlkreise und nahm das Mandat für Arnsberg an.
Nach erneuter Auflösung des Parlaments in Berlin endete seine politische Laufbahn. Er widmete sich fortan seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt.
Gierse wurde 1807 in Gellinghausen geboren und starb 1881 in Münster.
Stationen im Leben vom Johannes Matthias Gierse
Fotos: Georg Hennecke





