Geboren als Tochter eines Justizrates im Kreis Höxter, wuchs sie mit fünf Geschwistern auf. 1863 heiratete sie den vier Jahre älteren Olsberger Hüttenbesitzer Caspar Engelbert Friedrich Kropff. Ihr einziges Kind – ein Junge – verstarb kurz nach der Geburt.Mit 49 Jahren wurde sie Witwe. Als Alleinerbin übernahm sie die unternehmerische Verantwortung und führte die Olsberger Hütte erfolgreich weiter. Drei Jahre später, 1891, heiratete sie spontan und kurzentschlossen während einer Reise den Landrat von Brilon, Dr. Hans Carl Federath, neun Jahre jünger als sie.

Über diese Ehe ist wenig bekannt. Sicher ist: Ida Kropff-Federath leitete die Olsberger Hütte und die Altenbekener Eisenhütte allein weiter. Mögliche Erbberechtigte wurden abgefunden – damit ihre Stiftung ohne Streitigkeiten etabliert werden konnte. Ihr Ehemann unterzeichnete eine Erbverzichtserklärung für die Hütte. Die Verzichtserklärung fiel ihm vielleicht gar nicht schwer – Hans Carl Federath war selbst begütert, als Besitzer mehrerer Eisenhütten. Über ihn hält sich das Gerücht, er sei ein unehelicher Sohn Otto von Bismarcks gewesen. Eine Bestätigung gibt es nicht. Der angeführte Beweis – dass Bismarcks Leibarzt auch Ida behandelt habe – ist nicht ausreichend.

In jedem Fall hatte das Ehepaar Kontakt zu Bismarck – ebenso wie zu vielen hochgestellten Persönlichkeiten ihrer Zeit, wie z. B. zu Prinz Max von Baden und dem Schriftsteller Julius Stinde.

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