„Weil der Meiler rund um die Uhr bewacht werden muss, merkt man spätestens nach der dritten Nachtschicht am Vogelkonzert in der Morgendämmerung, wie gut die Vogeluhr funktioniert”, berichtet Bräutigam. „Bis auf fünf Minuten genau kann man die Zeit ohne technische Hilfsmittel bestimmen. Auch das Klima im Wald ist wesentlich konstanter als im Ort. Das Schönste ist jedoch die Ruhe, die der Wald ausstrahlt. In der heutigen hektischen Zeit ist es Erholung pur – trotz harter körperlicher Arbeit.”
Köhlerwochen
Diese Ruhe wird aber alle vier Jahre unterbrochen, denn seit 1980 finden die Hirschberger Köhlerwochen statt. Regelmäßig kommen rund 10.000 Besucher, um sich die uralte Technik erklären zu lassen und nebenbei ein buntes Rahmenprogramm zu erleben. In Hirschberg sind es 35 Köhler, die dieses alte Handwerk nicht in Vergessenheit geraten lassen. Jeder von ihnen weiß genau, was er zu tun hat, um die Glut am Glimmen zu halten. Nachwuchsprobleme gibt es nicht, denn auch junge Köhler und Köhlerinnen genießen die Zeit, die gemeinsame Arbeit und vor allem den Spaß, den sie dabei haben.
Weitere Kohlenmeier gibt es in: Eslohe (Haus Wenne), Föckinghausen, Fleckenberg, Hoppecke, Holzen, Lenne/Hundesossen, Oberkirchen, Schmallenberg, Sundern und Züschen.
Den Namen Köhler findet man noch immer häufig in Warstein und Umgebung. Dort gibt es auch Familien mit dem sonst eher seltenen Namen Quandel. Dieser Begriff steht für den Feuerschacht, für den Raum im Kern eines Kohlenmeilers. Köhler ist einer der häufigsten Familiennamen in Deutschland.

