Via Hillebille
Völlig schutzlos waren die Köhler der Willkür des Försters jedoch nicht ausgeliefert. Sie hatten zur gegenseitigen Verständigung bereits ihr „Waldtelefon“: eine dicke Holzbohle, an Seilen aufgehängt, die mit einem hölzernen Schlegel angeschlagen wurde. In einer Zeit ohne Motoren- und Flugzeuglärm war dieses als “Hillebille” bezeichnete Übertragungsgerät kilometerweit zu hören.

Waldabholzung für die Metallherstellung
Im Sauerland ist die Köhlerei seit mindestens dem 8. Jahrhundert nachweisbar. Wichtig war Holzkohle vor allem für die Metallherstellung, denn die Temperatur von verbrennendem Holz reichte zur Metallschmelze nicht aus. „Für eine Tonne Eisen brauchte man vier Tonnen Holzkohle und für eine Tonne Holzkohle acht Raummeter Holz“, erklärt Stefan Bräutigam. „Dieser Raubbau am Wald führte dazu, dass der Wald nach und nach verschwand.“ Auch alte Flurnamen wie der Brandriegen oder der Brandenberg weisen auf diesen Raubbau hin. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde mit dem großflächigen Anbau der Fichten die Wiederaufforstung begonnen.

Kohlenmeiler in Hirschberg
Kohlenmeiler in Hirschberg
Kohlenmeiler in Hirschberg

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