Er lebte in seinem kleinen Dorf Herdringen, heute ein Stadtteil von Arnsberg. Es entwickelte sich aus einer ursprünglichen Gruppensiedlung zu einem Rittergut, das 1376 erstmals erwähnt wurde. Seit 1618 ist die Familie der Freiherren von Fürstenberg dort ansässig. Das heutige Schloss wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Herdringen zählte 1858 exakt 573 Einwohner, heute sind es knapp 4.000. Dort also lebte und wirkte Heinrich Knoche mit Frau und Kindern als Dorfschullehrer.

Foto: Christel Zidi

Auch er war nebenberuflich als Küster und Organist seiner Kirche tätig. Das Landschullehrergehalt lag zu seiner Zeit bei jährlich 78 Talern. Selbst wenn man berücksichtigt, dass ihm ein kleines Lehrerhaus mit Gemüse- und Obstgarten zur Verfügung gestellt wurde, reichte ein solches Gehalt kaum aus. Zum Vergleich: Eine Arbeiterfamilie mit vier Kindern benötigte allein für Nahrungsmittel durchschnittlich 80 Taler pro Jahr. Man wird Heinrich Knoche ein großes Maß an Idealismus unterstellen dürfen – und den Herdringern einen großzügigen Unterstützungswillen.

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