Text: Christel Zidi

Beim Anblick dieses Gemäldes könnte es einem in den Sinn kommen, dass sich der leider schon verstorbene Ozzy Osbourne im Stil des 17. Jahrhunderts hätte malen lassen. Zuzutrauen wäre es ihm durchaus … die dunkle Lockenpracht, die Rüstung, die fast wie ein Lederanzug wirkt. Aber dies war vor 400 Jahren die Mode auf den Rittersitzen und Adelshöfen.

Nein – dieser Herr, der wie ein Rockstar wirkt, ist Daniel Dietrich von Landsberg zu Erwitte (1615–1683). Bis ins 18. Jahrhundert und bis zum Jahr 1921 befand sich der Landsberger Hof im Besitz seiner Familie – einer der führenden Adelsfamilien Westfalens im 17. Jahrhundert.

Ursprünglich sollte Daniel Dietrich in den geistlichen Stand gehen, wurde dann jedoch Stammhalter und Haupterbe. Er studierte an der Universität Orléans die Rechte. Dazu wurde er in Tanz und Musik ausgebildet (noch eine Parallele zu Ozzy …), ebenso in Mathematik und Fechten. 1636 begab er sich auf eine ausgedehnte Kavalierstour – sie führte ihn durch Frankreich, England, Italien, Sizilien, Ungarn und die spanischen Niederlande.

Später wurde Daniel Dietrich Landdrost des Herzogtums Westfalen und ein hochrangiger Offizier. Seine Ämter umfassten: adeliger westfälischer Rat, Amtsdrost des Amtes Erwitte, Befehlshaber der kurkölnischen Truppen im Herzogtum Westfalen, Kurkölnischer Generalmajor.

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