Foto: Stefan Didam – Schmallenberg, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Text: Christel Zidi
Gut Vorwald – Geschichte zwischen Blitz und Segen
Es ist wahrlich ein schmuckes Anwesen: das Gut Vorwald. Bereits 1590 wurde es als „Walthaus“ urkundlich genannt. Das Stammhaus stammt von 1797 – ein Fachwerkhaus mit verschiefertem Dachbereich. Unterhalb der verzierten Holztür, durch die früher das Stroh auf den Dachboden gebracht wurde, sind auf dem Rahmholz die Namen der Erbauer eingeschnitzt: Teodor Volmes und Marie Thresia Vorwalt.
Die Jahre zuvor müssen für die Familie Vorwalt nicht leicht gewesen sein – denn bevor dieses Haus errichtet wurde, kam es an genau diesem Platz zu zwei Bränden innerhalb von sieben Jahren. Möglicherweise war ein Blitzeinschlag die Ursache – keine Seltenheit in jener Zeit, und das Stroh auf den Dachbalken war ein gefährlicher Brandbeschleuniger.
Schutz vor Feuer – heilige Hilfe statt Technik
Zwar entwickelte Benjamin Franklin bereits 1753 den ersten funktionierenden Blitzableiter, doch bis seine Erfindung im Sauerland ankam, dauerte es vermutlich noch. Also verließen sich die Menschen in Vorwald weiterhin auf ihre Schutzheiligen.
Wie bekannt ist, gibt es davon eine ganze Menge: Für Landwirte besonders beliebt: Georg und Isidor; zum Schutz gegen Feuer: Agatha, Florian, Laurentius und Theobald. Doch warum wurde ausgerechnet der heilige Xaver bemüht – jener „Apostel der Indianer“, wie es auf dem Riegel rechts neben dem Haustor geschrieben steht?

