Ich erzähle davon manchmal dem Knecht beim Pflügen oder dem alten Schäfer im Stall. Dass Wesselers Henneke vor 200 Jahren eine Wiese an die Stratmanns von Löllinghausen verkaufte. Und dass ihre Namen noch in alten Verzeichnissen stehen – wenn man nur nach ihnen sucht.

Antonius Hermannus wird das alles einmal wissen. Er wird lernen, was es heißt, Verantwortung zu tragen – vielleicht nicht als Herr, aber als einer, der die Dinge zusammenhält. So wie ich. Und vielleicht wird er einmal mehr sein als ein Verwalter. Hoffentlich nimmt er sich ein Mädel von den umliegenden Höfen zur Frau – wie ich es getan habe.

Ich trat an jenem Morgen vor das Haus, das Gesicht zur aufgehenden Sonne gewandt. Es war still – nur das Rauschen des Windes in den Bäumen und irgendwo ein Hahn, der verspätet krähte.

Dann hob ich die Stimme: „Ein Sohn! Auf Baldeborn ist ein Sohn geboren!“

Historische Fakten

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