Was aber trieb Götz nach Padberg? Der Weg aus dem Schwabenland ins Hochsauerland – Padberg liegt an der Grenze zu Hessen – war keineswegs bequem. Ein bloßer Verwandten- oder Freundesbesuch kann es kaum gewesen sein. Dahinter standen vermutlich handfeste Interessen.

Foto: Georg Hennecke
1514 musste Götz 14.000 Gulden zahlen, um von der Reichsacht entbunden zu werden – sie war von Kaiser Maximilian über ihn verhängt worden, nachdem er unter anderem 95 Kaufleute aus Nürnberg, Augsburg, Ulm und weiteren Städten überfallen hatte – obwohl sie unter kaiserlichem Schutz standen. Götz war pleite und dringend auf der Suche nach neuen Einnahmequellen.
Die Padberger wiederum befanden sich einmal mehr in ihrer Dauerfehde mit dem Grafen von Waldeck, der eng mit dem Erzstift Mainz verbunden war. Für Götz eine willkommene Gelegenheit: Hier ließ sich vielleicht schnelles Geld verdienen. Mit dem Mainzer Erzbischof Albrecht lag er ohnehin schon in Fehde – also keinerlei Verpflichtungen. Der Plan war einfach, nicht ungefährlich, aber durchaus machbar.
Graf Philipp II. von Waldeck war das ideale „Projekt“ – um sowohl den Mainzern als auch den Waldecks eins auszuwischen, und dabei noch einen satten finanziellen Gewinn zu erzielen.

