Das Geburtshaus von Johann Suibert Seibertz in der Schulstraße in Brilon
Foto: Georg Hennecke
Text: Sabina Butz

Für einen Sauerländer des 19. Jahrhunderts war der Vorname Suitbert eine Rarität. Der angelsächsische Missionar und Patron des Stifts Kaiserswerth aus dem 8./9. Jahrhundert stand Pate: Ein Kanoniker dieses Stifts war Taufpate von Johann Suitbert Seibertz. Außergewöhnlich war auch seine Verbindung zu Johann Wolfgang von Goethe, den Seibertz persönlich kennen- und schätzen lernte.

Tiefe Einblicke in seine aufgewühlte Gemütswelt offenbart ein Briefwechsel mit einem Freund: Nach dem plötzlichen Tod seines Schwiegervaters Friedrich Arndts schrieb Seibertz:„Das physische Leben ist mir so zuwider, so ekelhaft durch sein einfältiges Ende, dass ich ihm kaum für andere Menschen, welchen ich mich schuldig bin, noch einigen Wert abgewinnen kann. Unser Dasein nach dem Tode ist mir so rätselhaft, dass ich nicht weiß, ob ich mir Mühe geben soll, mich in diesem Leben dazu vorzubereiten.“Diese Glaubenskrise überwand er. Seibertz wurde – und blieb – ein treuer Katholik, im Geist und im Leben.

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