Der Fresekenhof selbst wurde um 1360 als Teil der Stadtbefestigung errichtet und bildete zusammen mit dem „Schüngelschen Burghaus“ ein wichtiges Bollwerk gegen Angriffe. Er diente der Familie als Wohn- und Wehrbau und zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Neheims. Später wechselte er mehrfach den Besitzer: Im 17. Jahrhundert kam er an Hauptmann Israel, danach an die Familien von Bönninghausen und von Wrede. 1718 gelangte er durch Obrist Etienne de Folleville in dessen Besitz, ehe er 1766 öffentlich versteigert und von Clemens Lothar von Fürstenberg erworben wurde. Heute befindet sich der Fresekenhof im Besitz der Stadt und wird unter anderem von der Schützenbruderschaft und dem Jägerverein genutzt.

22.08.2016 Jägerfest Neheim

So zeigt sich, dass die Familie Freseken Neheim durch ihre Rolle als Burgmannen, ihre Besitzpolitik, ihre kirchlichen Stiftungen und den Bau des Fresekenhofs nachhaltig geprägt hat. Sie trug wesentlich dazu bei, dass Neheim im spätmittelalterlichen Sauerland ein lokales Zentrum mit geistlicher, politischer und wirtschaftlicher Bedeutung wurde. Der Fresekenmarkt erinnert bis heute an diese Familie und ihre große Bedeutung für die Geschichte der Stadt.

Das Wappentier der Familie Freseken ist der Fuchs – ein Symbol für Schlauheit, Wendigkeit und Geschwindigkeit. Dies könnte auf die ursprüngliche Bedeutung des Namens hinweisen, denn im Mittelniederdeutschen wurde der Fuchs häufig als „Frese“ oder „Vrese“ bezeichnet. Die Endung „-ken“ ist die niederdeutsche Form des hochdeutschen „-chen“.
Bild links ki-generiert by Microsoft Copilot

Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek

Seiten: 1 2 3