Manchmal erzählte man sich hier auch die ganz alten Geschichten und Sagen – wie die vom Sachsenführer Widukind, der um das Jahr 800 ein Heerlager in Winkhausen errichtet haben soll, um von dort aus die Wallburg auf dem Wilzenberg anzugreifen.
Es gab schon immer viel zu erzählen, denn die Geschichte des Hofes reicht weit zurück. Ursprünglich war er im Besitz der Edelherren von Grafschaft, bevor er im Jahre 1536 aufgeteilt wurde – in die Höfe Schulte und Oberste Heimes (Voss). 1774 gab Johannes Rudolf Schulte dem Hof, der zu sechs anderen im Ort gehörte, seine heutige Form.
Schon im Mittelalter stand hier ein Hof. Davon zeugt ein Brunnen aus jener Zeit, der heute – unter Glas – in der Küche der Eigentümer steht. Als Gerhard Kuss den Hof in den 1990er-Jahren übernahm, war dieser ziemlich heruntergekommen. Mit viel Einsatz ist es ihm gelungen, die historische Substanz zu bewahren und dem Hof seinen einstigen Glanz wiederzuverleihen.
Seine Tochter Ina hat aus der einstigen Fuhrmannskneipe ein schmuckes Café gemacht. Hier kann man auf uralten Bänken sitzen und seine Beine unter die alten Tische stellen, an denen schon vor Hunderten von Jahren die Fuhrleute saßen. Und wenn man hier so ganz entspannt sitzt und für einen Moment die Augen schließt, kann man an diesem Ort auch in die Vergangenheit eintauchen. Dann hört man vielleicht die Stimme des leicht trunkenen Fuhrmanns, der murmelt: „Nur noch einen Krug.“ Und man meint das Blöken der Schafe im Stall zu hören … Dabei ist es nur der künftige Hofbesitzer, der im Erlebnismuseum – dem ehemaligen Schafstall – das Geräusch der Oldtimer nachahmt, die dort zwischen landwirtschaftlichen Geräten, antikem Spielzeug und gusseisernen Öfen lagern.
INFO
Blick auf die Inschriften rund um das vierflügelige Hoftor werfen. Dort gibt es spielende Kinder, ein Unendlichkeitssymbol und anderes zu bestaunen.

