Text: Christel Zidi

Wer heute über den neuen Dorfplatz von Altenbüren geht, spürt bald den Herzschlag der Geschichte. Zwischen der jungen „Burer Linde“, dem Gerichtsstein mit Schwert und dem plätschernden Möhnekumpen scheint die Zeit stillzustehen – auch wenn dieser Platz erst 2007 eingeweiht wurde. Doch der Möhnekump erzählt er von einer bewegter Vergangenheit.

Der alte Möhnekump stand einst dort, wo heute Autos über die Kreisstraße rauschen. In der Dorfchronik ist der 14. März 1400 als Datum für seine Errichtung vermerkt. Das Wasser wurde nicht wie bei einem Brunnen aus dem Boden geschöpft, sondern über hölzerne Leitungen herangeführt – gespeist durch die Aa, die man damals für einen der Quellflüsse der Möhne hielt. Auf alten Karten des 16. und 17. Jahrhunderts erscheint die Aa noch als Fons Moenae – die „Quelle der Möhne“. Heute spricht man eher von einem Quellgebiet.

Zwei Entnahmestellen ermöglichten einst eine getrennte Wasserversorgung für Mensch und Vieh, wie die überlieferte Chronik berichtet. In den Sommermonaten war der Kump Treffpunkt und Lebensader zugleich: Frauen kamen mit Eimern und Zubern, um Wasser zu holen oder Wäsche zu waschen, Kinder kühlten ihre Füße, und die Bauern trieben ihr Vieh zur Tränke.

Ringsum standen die alten Höfe, deren Spuren längst verblasst sind, und von der Kapelle auf dem Winsberg klangen die Glocken herüber. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde anstelle der Kapelle die Kirche St. Johannes Baptist und Agatha errichtet.

Seiten: 1 2