Text: Sabina Butz

Einer der ältesten Märkte im westfälischen Raum

Hotspot der Vergangenheit – Der Wochenmarkt in Meschede
Bevor wir durch Tageszeitungen über regionale und überregionale Ereignisse informiert wurden (1650 erschien in Leipzig die erste Tageszeitung) und in Supermärkten unzählige verschiedene Produkte kaufen konnten (1957 wurde in Köln der erste Supermarkt eröffnet), war der Markt die einzige Gelegenheit, aus einer Vielzahl von angebotenen Waren zu wählen und zu kaufen. Darüber hinaus war der Markt der „Hotspot“ der Vergangenheit: Hier erfuhr man die aktuellen Neuigkeiten – teilweise auch skurrile Gerüchte.

Der Markt hatte und hat demzufolge eine wichtige soziale Funktion, die wir auch heute noch ein wenig nachempfinden können, wenn wir auf unserem wunderschönen Wochenmarkt neben regionalen und überregionalen Köstlichkeiten die eine oder andere lokale Sensation erfahren.

Einer der ältesten Märkte im westfälischen Raum

Der Mescheder Markt zählt wahrscheinlich zu den ältesten im westfälischen Raum. Seine Geschichte beginnt am 21. Januar 959 n. Chr.: Damals gewährte König Otto I. dem hiesigen Stift alle Zollrechte „die aus dem Fleischmarkt im Orte Meschede“ anfielen. Otto I. unterschrieb eigenhändig. Die Original-Urkunde befindet sich im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, in Münster und kann im Stadtarchiv Meschede digital eingesehen werden.

Im Jahr 1650 erhielt die Freiheit Meschede vom Kölner Erzbischof Ferdinand von Bayern zusätzlich einen Vieh- und Jahrmarkt. Ursprünglich fanden nur wenige Märkte zu bestimmten Tagen im Jahr statt – einen regelmäßigen Wochenmarkt gibt es in Meschede „erst“ seit ca. 200 Jahren.

Bis 1809 fand der Markt auf dem heutigen Kaiser-Otto-Platz statt. Danach wurde er auf den Stiftsplatz und den Kaiser-Otto-Platz verlegt. Der Platz des Marktes ist also über Jahrhunderte erhalten geblieben und stetig vergrößert worden – doch die Bedeutung des Marktes hat sich gewandelt.

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