Die Postrouten

Auf der Alten Poststraße in Marsberg-Giershagen verkehrten im 19. Jahrhundert Postkutschen auf der Linie von Köln nach Berlin. Dieser Höhenweg war wegen seiner oftmals steilen Abfahrten nicht nur für die Pferdefuhrwerke der Erztransporte, sondern natürlich auch für die Postkutschen eine dauernde Gefahr. So stand früher an den Abfahrten ins Hoppecke- und Diemeltal jeweils ein Heiligenhäuschen, das sowohl Bauern als auch Reisende vor Unfällen schützen sollte. Dennoch kam es besonders im Winter immer wieder zu gefährlichen Situationen. So wird von einem Vorfall berichtet, bei dem eine Postkutsche auf der Abfahrt ins Hoppecketal bei Winterglätte ins Rutschen kam und den Steilhang zur Hoppecke hinunterstürzte. Dabei wurden dem Bericht nach alle Beteiligten schwer verletzt.
(Quelle: MARSBERG, Strümper, W., 450 Jahre Post in Marsberg, 1534-1984) 

Eine Kutsche benötigte für ungefähr vierzig Kilometer zirka fünf Stunden – vorausgesetzt, dass es nicht zu Rad- oder Achsbrüchen kam.

Die Kaiserliche Reichspost war das erste überregionale Postunternehmen im Heiligen Römischen Reich. Betreiber der Kaiserlichen Reichspost waren Mitglieder der Familie der Taxis (später Thurn und Taxis), die die Generalpostmeister stellten. Deren Zentrale befand sich zunächst in Brüssel, später in Regensburg. Anfangs bestanden nur zwei Postkurse im Gebiet des heutigen Deutschland: die Niederländische Postroute (von Brüssel nach Italien), die gleichzeitig ein Transitkurs war. Und eine Nebenlinie, die von Köln nach Augsburg führte. Die Kaiserliche Reichspost war für jeden Interessenten gegen Bezahlung zugänglich. Das Ende des deutschen Kaiserreiches im Jahre 1806 war auch das Ende der Kaiserlichen Reichspost.

Zu Beginn des 19. Jh. hatte Napoleon nicht nur Hannover und den größten Teil Preußens besetzt, sondern auch das Herzogtum Braunschweig und Kurhessen. Aus Teilen dieser besetzten Gebiete bildete er das Königreich Westphalen. Seinen Bruder Jérôme machte er 1807 zum König. Die kurze Zeit des Bestehens des Königreichs Westphalen war für die Entwicklung der Post in Deutschland von großer Bedeutung. Napoleon holte Fachleute in seine besetzten Gebiete, um seine Vorstellungen eines modernen Postwesens zu verwirklichen, denn in Deutschland hatte sich die Post, anders als in Frankreich, nicht als einheitliches Ganzes entwickeln können. Das Königreich Westfalen bestand bis 1813.

Zwei Jahre später beförderte wieder die Preußische Post Briefe und Pakete aus Münster, seit 1871 die Deutsche Reichspost, die bis 1945 bestand.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Reichspost, abgerufen am 11.05.25)

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Reichspost, abgerufen am 11.05.25)

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