Foto: Georg Hennecke
Text: Sabina Butz

Schon 1353 berichtet eine Urkunde aus unserem Stiftsarchiv, dass ein Gottfried von Hüsten seinen Hof, der nördlich der Ruhr lag, dem Stift Meschede vermacht habe. Dieser Hof blieb bis 1805 im Stiftsbesitz.

Der Name Hilgenhövel lässt sich wohl am ehesten von heiliger Hügel“ ableiten. Dazu passt, dass an dieser Stelle – wo sich der uralte Ruhrtalweg mit dem Soestweg kreuzte – bis 1788 eine Kapelle stand, die dem Heiligen Antonius geweiht war.

Der Hof selbst wurde Theinen Haus genannt und 1773 von dem Pächter Heinrich Mertens errichtet. Als 1889 die ersten Straßennamen in Meschede eingeführt wurden, lautete die eingebürgerte Bezeichnung offiziell „Am Hilgenhövel“.

Das Theinen Haus musste 1979 dem Bau der Antoniusbrücke weichen. Doch das Heiligenhäuschen hat überlebt. Der hier verehrte Antonius verlieh nicht nur der Brücke ihren Namen – sein Bilderstock erinnert auch heute noch an die Schutzfunktion dieses Heiligen für die Mescheder Bürger: Er galt als Helfer und Beschützer bei Pest, Feuer und Viehseuchen. Für die Sauerländer Bauern war seine Schutzfunktion für alle Haustiere – insbesondere für Schweine – von großer Bedeutung. Daher wurde er liebevoll auch Fickeltünnes genannt. Praktischerweise umfasste sein Schutzpatronat auch die Schweinehirten, Bürstenmacher, Korbmacher und Handschuhmacher.