Der Stammsitz der Familie Cosack in der Burgstraße in Neheim
Foto: Optimist4343, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Text: Christel Zidi


Josef Cosack entstammte einer seit dem 14. Jahrhundert in Südwestfalen ansässigen Familie. Sein Vater war Land- und Gastwirt sowie Rentmeister der Freiherren von Fürstenberg in Neheim. Nach dessen Tod im Jahr 1818 geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten, und Cosacks Versuche, die Landwirtschaft erfolgreich weiterzuführen, blieben zunächst ohne Erfolg.

Eine entscheidende Wende brachte das Jahr 1831: Cosack wurde Teilhaber der Kolonialwarengroßhandlung und Ölmühle von Friedrich Wilhelm Brökelmann in Neheim. Durch die Heirat mit Franziska Schelle aus Arnsberg – einer Kaufmannstochter mit eigener florierender Handelsfirma – öffnete sich ihm der Weg in den großbürgerlichen Handel. Franziska war die Witwe des Kaufmanns Engelbert Schlüchter, der am Alten Markt in Arnsberg erfolgreich ein Geschäft für Eisenwaren geführt hatte. Mit ihr hatte er mindestens eine Tochter, über die jedoch nur wenige gesicherte Angaben vorliegen.

Schon bald zeigte sich Cosacks Unternehmergeist. 1839 gründete er gemeinsam mit Brökelmann und Wilhelm Overbeck in Hüsten das Puddelwerk Joseph Cosack & Comp., den ersten industriellen Betrieb des Ortes. Das Unternehmen scheiterte zwar, doch Cosack ließ sich davon nicht beirren. 1845 errichtete er an derselben Stelle die Hüstener Gewerkschaft, ein kombiniertes Frisch-, Walz- und Weißblechwerk, das zu einem großen Erfolg wurde. Für seine Produktion holte er Fachkräfte aus dem bereits industrialisierten Belgien ins Sauerland – ein damals ungewöhnlich moderner Schritt.

Porträt Josef Cosack, gemalt von Josef Bergenthal

Auch im Bergbau war Cosack aktiv: Seit 1832 war er maßgeblich an den Ramsbecker Silber- und Bleigruben beteiligt, die er modernisierte und später an den Rheinisch-Westfälischen Bergwerksverein veräußerte.

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