Das Eversberger Heimatmuseum erinnert anschaulich an vergangene Zeiten.
Fotos: Georg Hennecke
Text: Sabina Butz
Das Hausmädchen Finchen berichet 1852 seiner Mutter in Eslohe von Arbeit und Leben im „Haus Engeln“, dem späteren Eversberger Heimatmuseum. Bereits seit 1729 wohnten in der Mittelstraße 12 Generationen der Familie Dolle. Im Jahre 1896 wurde es an die Stadt Eversberg verkauft.
Verehrte Mutter, Haus Engeln im November 1852
hier schreibt Dir Deine Tochter Finchen aus Eversberg. Nun bin ich schon seit dem Sommer im Haus Engeln bei der Muhme Anna Margaretha und ihrer Familie. Das Haus zählt zu den schönsten im Ort. Auf dem Schriftbalken über dem Deelentor steht, dass es im Jahr 1756 nach einem Brand von Camerarius Casparus Dolle und Anna Margaretha Lorens wieder aufgebaut wurde. Der Ohm ist ein Abkömmling dieses C. C. Dolle – er heißt sogar ebenso.
Die Muhme ist recht streng mit mir, doch als Hausfrau packt sie auch selbst mit an. Denn es gibt schrecklich viel zu tun: Wasserholen, Backen, Milchwirtschaft, Buttern, Verarbeiten des Geschlachteten, Kochen und Vorratshaltung, Wäsche waschen, Nähen oder Ausbessern, Wolle spinnen und weben, Putzen, Gartenarbeit – und natürlich nebenbei Kinderbetreuung. Ich gebe mir wirklich sehr viel Mühe, alles ordentlich zu verrichten, damit ich Euch keine Schande mache.


