Text: Christel Zidi
Foto oben: Foto: Friedhelm Dröge, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
Es ist wahrlich ein schmuckes Anwesen: das Gut Vorwald. Bereits 1590 wurde es als „Walthaus“ urkundlich genannt. Das Stammhaus wurde 1797 erbaut. Es ist ein Fachwerkhaus, das im Dachbereich verschiefert ist. Unterhalb der verzierten Holztür, durch die früher das Stroh auf den Dachboden gebracht wurde, sind auf dem Rahmholz die Namen der Erbauer eingeschnitzt: Teodor Volmes und Marie Thresia Vorwalt.
Die Jahre davor müssen nicht leicht für die Familie Vorwalt gewesen sein. Bevor dieses Haus errichtet wurde, gab es an diesem Platz zwei Brände innerhalb von sieben Jahren! Möglicherweise ist der Blitz eingeschlagen – was früher keine Seltenheit war. Dazu das Stroh auf den Dachbalken – man kann sich gut vorstellen, wie es lichterloh gebrannt hat.

Zwar entwickelte Benjamin Franklin bereits 1753 den ersten funktionierenden Blitzableiter, aber bis seine Erfindung im Sauerland ankam, wird es noch eine Weile gedauert haben. Also verließen sich die Menschen in Vorwald weiterhin auf ihre Schutzheiligen. Wie bekannt ist, gibt es davon ja eine ganze Menge: Als Schutzpatrone für Landwirte sind besonders Georg und Isidor beliebt, speziell zum Schutz gegen das Feuer die Heiligen Agatha, Florian, Laurentius und Theobald. Doch warum wurde für dieses Haus der Heilige Xaver, der „Apostel der Indianer“, bemüht – wie es auf dem Riegel rechts neben dem Haustor zu lesen ist?

